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Jena trifft auf Essen

Science City empfängt angeschlagene Gäste

Trainer Björn Harmsen erläutert seinem Team in der Kabine die Taktik vor dem Duell.
Trainer Björn Harmsen erläutert seinem Team in der Kabine die Taktik vor dem Duell.
Foto: Christoph Worsch
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Im Hinspiel in Essen erkämpfte sich Science City Jena mit einem 70:55-Sieg die Tabellenführung der 2.Basketball-Bundesliga, verteidigte den exklusiven Sessel mit Blick auf das Verfolgerfeld bis heute.

Jena. Am Samstag ab 19.00 Uhr steht das Rückrunden-Duell gegen das Team aus dem Ruhrpott auf dem Plan. „Natürlich wollen wir diese Position so lang es geht verteidigen“, sagt Trainer Björn Harmsen vor dem Schlagabtausch gegen einen angeschlagenen und deshalb nicht zu unterschätzenden Gegner. „Bis auf Lukas Wank, der in dieser Woche zur Abschlussuntersuchung seines gebrochenen Fingers muss, ist der restliche Kader an Bord.

Essen ist ein sehr gut gecoachtes Team, dass im Verlauf dieses Spieljahres Höhen und Tiefen hatte. Unser Auftritt bei den Baskets gehört, neben dem Sieg gegen Vechta, vielleicht zu den beiden besten Leistungen in dieser Saison. Diese wollen wir im Rückspiel gern wiederholen“, so Harmsen.

Heimbilanz bisher makellos

Bislang haben die Jenaer Riesen eine unglaublich starke Spielzeit abgeliefert, gewannen 16 ihrer 18 Begegnungen und tragen nicht ohne Grund in ihrer Arena-Festung makellos weiße Trikots. Straffe acht Siege in den bisherigen acht Duellen verbuchte Science City in Jena-Burgau, glänzt als einzige Mannschaft der gesamten Liga in der Tabellenspalte „Heimbilanz“ mit einer Null bei den Ausrutschern auf heimischen Parkett. Das soll sich dem Vernehmen nach auch am Samstagabend nicht ändern.

Spielstarken und unberechenbarer Gast

Dabei erwartet Science City Jena am Samstag einen spielstarken und zugleich unberechenbaren Gast aus Essen. Der Ruhrpott-Kader des langjährigen Trainers Igor Krizanovic krampft sich nach anfänglicher Fehlzündung in dieser Spielzeit jedoch überraschenderweise mehr schlecht als recht durch die Liga, kassierte im Lauf der letzten Woche mit einem Abzug von vier Pluspunkten einen zusätzlichen Nackenschlag und befindet sich seitdem im Niemandsland der Tabelle. Die 2. Basketball-Bundesliga ahndete mit dieser drakonischen Strafe nachträglich festgestellte Verstöße des Vereins, die offensichtlich im Rahmen der regulären Lizenzierung zur Saison 2015/2016 erfolgten.

Essen mit genügend Qualität

Sportlich hatte der Punktabzug auf den Fokus der Essener allerdings wohl eher motivierenden Charakter. Zwar verloren die Wohnbau Baskets am vergangenen Wochenende beim heimstarken Tabellendritten in Kirchheim knapp mit 61:68, Augenzeugen attestierten Essen im Verlauf der 40 umkämpften Minuten unterdessen einen starken Auftritt, in dem sich Jenas anstehende Gäste erst in den Schlusssekunden geschlagen gaben. So dürfte Science City Jena mit einer weiteren Trotzreaktion der Gäste rechnen, die ungeachtet ihres Tabellenstandes über genügend Qualität sowie die nötige Routine verfügen.

„Mission Meisterschaft“ läuft

Nichtsdestotrotz starten Jenas Basketball-Riesen als Favorit in die Begegnung, wollen den nächsten, wichtigen Schritt auf der „Mission Meisterschaft“ machen. Nach dem Motto „alles kann, nichts muss“ will Science City Jena die aktuelle Platzierung als Spitzenreiter der 2. Basketball-Bundesliga verteidigen, auch in der nach Ostern startenden Playoff-Runde eine gewichtige Rolle im Kampf um den Titel spielen. Ganz ohne den Zwang irgendetwas zu müssen, allerdings mit der entsprechenden sportlichen Maßgabe so erfolgreich wie möglich abzuschneiden, streben die Saalestädter danach ihr sportlich spektakuläres Spieljahr mit einem Meister-Banner zu krönen.

Echtes BBL-Feeling verbreiten

Aus diesem Grund wird die Sparkassen-Arena unmittelbar vor dem legendären und prestigeträchtigen Ost-Derby am 06. März 2016 gegen die Niners aus Chemnitz (Tip-Off 17.00 Uhr) bis zum Ende des Spieljahres ihr Gesicht verändern. Geplant ist der Aus- und Aufbau von neuen und größeren Hinterkorb-Tribünen, die das Fassungsvermögen der Spielstätte in Jena-Burgau auf eine erstligataugliche Kapazität von 3.000 Zuschauern schrauben. Diese Tribünen werden ab dem Derby gegen Chemnitz in voller Sollstärke bis zum letzten möglichen Playoffspiel in der Sparkassen-Arena verbleiben und der größtmöglichen Anzahl von Fans zu Verfügung stehen.

Mit dieser Aktion möchte Science City Jena der in den letzten Wochen konstant angestiegenen Besucherzahl entgegenkommen, zugleich erstmalig seit der Erstligasaison 2007 an der Saale echtes BBL-Feeling verbreiten und „den ganz normalen Wahnsinn“ unter Wettkampfbedingungen testen. 

Text: Tom Prager