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Double-Overtime

84:83 gegen Paderborn: Jena gewinnt Playoff-Krimi

Gefeierter Mann des Abends war Rayshawn Simmons.
Gefeierter Mann des Abends war Rayshawn Simmons.
Foto: Thomas Weigel
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Medipolis SC Jena besiegte am Mittwochabend Paderborn in einem umkämpften dritten PlayOff-Viertelfinalspiel nach einem Double-Overtime-Krimi mit 84:83 und führt in der PlayOff-Serie nun 2:1.

Jena. Das Spiel begann gut für Jena, Kapitän Julius Wolf erzielte nach vier Sekunden den ersten Korb. Dann ließ die Jenaer Treffsicherheit erst einmal nach, erst über vier Minuten später verwandelte Rayshawn Simmons einen seiner zwei Freiwürfe zum 3:7-Zwischenstand (5.).


Lorenz Bank brachte mit dem ersten Dreier für Medipolis im Spiel 12:11 (8.) das Heimteam in Führung, aber nur kurz. Es war ein zähes Auftaktviertel mit lediglich 12 Punkten für Jena und deren 18 für die Gäste, inklusive Dreier mit der Pausensirene.

Besser wurden beide Offensivreihen in den zweiten zehn Spielminuten auch nicht. Da die Paderborner nur halb so viele Punkte wie im ersten Viertel erzielten, reichten Jena zwölf Punkte immerhin aus, um das zweite Viertel 12:9 zu gewinnen.


Nur 24 Punkte bis zur Halbzeit, das war Jenaer Negativrekord in dieser Saison. Geschäftsführer Lars Eberlein sagte in der Halbzeit: „Heute ist die Mannschaft sehr nervös, ich kann mich nicht erinnern, dass es mal nur annähernd 24:27 zur Halbzeit stand, das ist ein Viertelergebnis.“

Ob es daran lag, dass bisher nur Regionalliga-Niveau geboten wurde, weil die Regionalliga-Fußballer des FC Carl Zeiss Jena (und auch die Erstliga-Frauen) zur Unterstützung in der Halle waren, ist sicher nur ein Wortspiel.


Jenas Brandon Thomas ist mit 24 Punkten Topscorer der Partie. Foto: Thomas Weigel

Im dritten Viertel waren beide Teams etwas treffsicherer als vor der Halbzeitpause. Jena schaffte es allerdings nicht, die zwischenzeitliche knappe Führung zu halten und lag vor den abschließenden zehn Minuten der regulären Spielzeit 42:48 hinten.

Sechseinhalb Minuten vor dem Ende hatten die Gäste von der Pader, mit einem 12:0-Lauf zur Freude ihrer mitgereisten etwa 20 Fans, den Vorsprung weiter auf 55:42 ausgebaut.

Mit Unterstützung der Zuschauer fighteten die Saalestädter nun und kamen Punkt für Punkt heran. Beim 54:57-Zwischenstand nahm Gästecoach Steven Esterkamp eine Auszeit, mit dem Versuch, den Jenaer Lauf zu unterbrechen.


Dies gelang nicht wirklich, Jena schaffte, in den letzten Sekunden der vierzig Spielminuten, auszugleichen. Beim 62:62 und 1,3 Sekunden vor Schluss nahmen beide Trainer noch je eine Auszeit, aber es blieb beim Remis und ging in die fünfminütige Overtime.

Auch die erste Fünf-Minuten-Verlängerung brachte noch keine Entscheidung. Bei 73:73 mussten noch fünf weitere Minuten her.

Da legten die Gäste mit einem Dreier von Jordan Barnes vor. Topscorer Brandon Thomas glich wieder aus (46.). In der Halle saß von den Zuschauern zu diesem Zeitpunkt keiner mehr.


Drei Sekunden vor dem Ende der zweiten Verlängerung lag Paderborn 83:81 vorn. Und das fast Unmögliche schaffte Matchwinner Rayshawn Simmons. Nach Einwurf von Julius Wolf brachte er mit dem entscheidenden Dreier die Halle zum Beben.

Das vierte PlayOff-Duell findet am Freitag (29. April, 20:00 Uhr) in Paderborn statt. Falls Jena nicht gewinnt, steigt das letzte und entscheidende fünfte Match am 1. Mai ab 16:30 Uhr in der Jenaer Sparkassen-Arena.

Jena: Thomas 24 Punkte, Simmons 17. Wolf 13 (12 Reb.), Herrera 7, Brauner 7, Lacy 6, Bank 5, Plescher 3, Chapman 2, Alberton – Radojicic (DNP)

Spielfilm: 1. Viertel 12:18 – 2. Viertel 24:27 – 3. Viertel 42:48 – 4. Viertel 62:62 – 1.OT 73:73 – 2. OT 84:83

Zuschauer: 1.311

Text: Steffen Langbein
Fotos: Thomas Weigel