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Pokal-Aus mit Applaus

0:1 gegen Leverkusen: Jena lässt Deutschen Meister zittern

FCC-Kapitän Nils Butzen im Zweikampf mi dem Leverkusener Florian Wirtz.
FCC-Kapitän Nils Butzen im Zweikampf mi dem Leverkusener Florian Wirtz.
Foto: Thomas Weigel
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Pokal-Aus mit Applaus: Der FC Carl Zeiss Jena verliert am Mittwochabend in einem packenden Pokalfight vor 15.000 Zuschauern gegen den Meister Bayer 04 Leverkusen knapp mit 0:1 (0:0).

Jena. Erwartungsfroh sahen die 15.000 in der erstmals ausverkauften neuen Arena dem Pokalmatch gegen die seit dem 27. Mai 2023 national ungeschlagenen Leverkusener entgegen.

Der Regionalliga-Spitzenreiter stemmte sich von Beginn an gegen den Pokalverteidiger, der naturgemäß mehr Ballbesitz hatte. Aber Jenas Akteure hielten körperlich voll dagegen und jede erfolgreiche Aktion wurde mit Applaus von den Rängen bedacht.


Die FCC-Spieler halten aber Bayer vielbeinig weitestgehend vom eigenen Tor weg, sorgen auch für den einen oder anderen Entlastungsangriff. Torchancen auf beiden Seiten lange Zeit Mangelware.

Nationalspieler Robert Andrich gab den ersten Fernschuss aber, der übers Tor ging (22.). Die beste Gelegenheit hatte Amine Adli, dessen Linksschuss von der Strafraumgrenze an den Pfosten klatschte (31.).


Auch die Gastgeber hatten vor der Halbzeit noch Torannäherungen. Joel Richters Querpass-Versuch am Strafraum auf den mitgelaufenen Erik Weinhauer wurde im letzten Moment von Jonathan Tah abgefangen.

Cemal Sezer entwischte eine Minute darauf hinter der Mittellinie fast Jonathan Tah, der sich, als letzter Feldspieler (!), nur noch mit Foul zu helfen, wusste (33.), Schiedsrichter Tobias Welz gab Freistoß, aber noch nicht einmal Gelb. Mit dem Halbzeit-0:0 waren die FCC-Fans hochzufrieden.


Die Frage nach dem Seitenwechsel war, wie lange konnte der Viertligist die Null halten. Leider nicht mehr lange, der zur Pause eingewechselte Aleix Garcia flankte von links genau auf den Kopf von Jonas Hofmann, der Bayer 1:0 in Führung brachte (52.).

Aber Jena, kaum geschockt, hielt weiter dagegen, auch dann mit frischen Kräften. Einer davon, Kay Seidemann, tauchte gleich vor Bayer-Keeper Matej Kovar auf, der einen Tick eher am Ball war (65.).

Verletzt raus, musste Cemal Sezer, der durch Benjamin Zank ersetzt wurde. Zank zerrte in der verbleibenden halben Stunde kräftig offensiv an den Ketten.


Bayer wechselt noch Florian Wirtz, Jeremie Frimpong und Granit Xhaka ein, um den Sieg abzusichern – allein das ist ein Beweis für die starke Leistung des FCC.

Nils Butzen prüfte mit seinem Flachschuss Kovar, der aber zur Stelle war (75.). Zank versucht es immer wieder, aber immer war vor allem Nationalspieler Tah da und klärte.


Aber in der Nachspielzeit war sie da, die 100-prozentige Chance auf den späten Ausgleich: Nach der letzten Ecke spielte Butzen den Ball an den langen Pfosten, wo Hamza Muqaj an den Ball kommt, aber das Leder ging über das Tor (90.+4.).

Schade, aber kein Vorwurf an den 18-Jährigen - Ein großes Spiel von allen FCC-Spielern gegen den Meister!

„Pokaltorwart“ Alexios Dedidis, der weniger zu tun hatte, als wohl erwartet, verhinderte mit starkem Reflex gegen den freien Patrick Schick das 0:2 (90.+5.), dann war Schluss.


Jena hatte sich so teuer wie möglich verkauft, aber das Erwartete trat ein – Pokalverteidiger Bayer in der 2. Runde. Jena wurde mit viel Applaus von den Rängen verabschiedet.

Eine treffsichere Analyse lieferte uns Ex-Nationalspieler Steffen Freund, der für den internationalen Livestream, der in zahlreiche Länder weltweit übertragen wurde, das Pokalspiel englischsprachig kommentierte:

„Ganz starke Leistung von allen Jenaer Spielern, super eingestellt von Traíner Henning Bürger. Kämpferisch hat Jena alles gegeben, kompakt hinten gestanden, vorn die Gegner angelaufen. Nicht viel Chancen zugelassen und sich sogar noch Chancen auf den Ausgleich erarbeitet.


Der eingewechselte Grimaldo war für mich der Matchwinner. Leverkusen hat sicherlich verdient gewonnen, aber Jena sich teuer verkauft. „Spieler des Spiels“ war für mich das tolle Jenaer Publikum in der neuen Arena.“

Henning Bürger war mit dem Auftritt seines Teams hochzufrieden. Lob bekam er auch von seinem Bayer-Kollegen Xabier Alonso, der aber auch nüchtern analysierte. „Wir sind eine Runde weiter.“


Für den FC Carl Zeiss Jena geht es in genau einer Woche mit dem nächsten Highlight in der Regionalliga weiter, das Derby gegen RWE (Mittwoch, 4. September, 19:00 Uhr).

FCC: Dedidis - Krämer, Reddemann, Abu El Haija, Butzen, Gipson (ab 76. Prokopenko), Schau, Weinhauer, Muqaj, Richter (ab 59. Seidemann), Sezer (ab 63. Zank)

Bayer: Kovar - Belocian, Tah, Tapsoba, Arthur (ab 46. Grimaldo), Andrich (ab 73. Xhaka), Aleix Garcia, Tella (ab 68. Frimpong), Hofmann, Schick, Adli (ab 68. Wirtz)

Torfolge: 0:1 Hofmann (52.)

Zuschauer: 15.000 (ausverkauft)

Text: Steffen Langbein
Fotos: Thomas Weigel
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