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Glücklich, aber verdient

3:1-Heimsieg: FF USV Jena gewinnt gegen Werkself

Die Jenaerin Iva Landeka (rechts) gegen die Leverkusenerin Rebecca Knaak (links) beim Bundesliga-Spiel FF USV Jena gegen Bayer 04 Leverkusen.
Die Jenaerin Iva Landeka (rechts) gegen die Leverkusenerin Rebecca Knaak (links) beim Bundesliga-Spiel FF USV Jena gegen Bayer 04 Leverkusen.
Foto: Jürgen Scheere
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Mit einem 3:1-Heimsieg gegen Bayer Leverkusen konnte der FF USV Jena in der Allianz-Frauen-Bundesliga den Abstand zur Werkself auf sieben Punkte ausbauen.

Jena. Es begann aber wie so oft im Paradies. Jena verunsichert, mit vielen leichten Ballverlusten und der Gegner mit der besseren Startphase. Zwar mit Glück, aber folgerichtig die Gästeführung. Ein gedachter Flankenball von Carolin Simon von der linken Außenlinie wurde immer länger und schlug im langen Eck oben ein (9.). Ob der verletzte Keeper-Neuzugang Kathrin Längert, die 13 Zentimeter länger ist als Stenia Michel, an den Ball rangekommen wäre, bleibt Spekulation.

Erst nach einer Viertelstunde kam Jena besser ins Spiel und hatte durch Jacome da Silvas Flachschuss die erste Torchance (19.). Beim Ausgleich half Gästetorhüterin Anna Klink mit, der ein Rückpass versprang. Amber Hearn nutzte den Fehler, war in ihrem 100. Bundesligaspiel zur Stelle und erzielte ihr 30. Tor im Jena-Dress (23.).

Chancen aus dem Spiel heraus blieben auf beiden Seiten vor der Pause aber Mangelware. Doch den Freistoßkünsten von Iva Landeka, die aus 18 Metern den Ball ins Tor zirkelte, war es zu verdanken, dass Jena mit 2:1 in Führung ging (39.).

Die neuseeländische Jubilarin Hearn hatte gleich nach der Pause die Vorentscheidung auf dem Kopf, vergab aber ziemlich freistehend (46.). Die Gastgeberinnen überließen in der Folgezeit den Gästen das Spiel und ein Chancenübergewicht. Stenia Michel hielt mit ein paar Paraden den knappen und kostbaren Vorsprung fest. Vor allem aber kämpferisch konnte Jena überzeugen.



„Wir wollten den Sieg heute etwas mehr und haben deshalb verdient gewonnen“, konstatierte Trainer Daniel Kraus. Mit ihrem Kopfball zum 3:1 machte die eingewechselte Jennifer Martin kurz vor Ultimo den Deckel drauf (88.). Die 16-jährige Annika Graser bekam in der Nachspielzeit auch noch ihren ersten Bundesliga-Einsatz und ist damit die jüngste Bundesliga-Spielerin.

Für Jena gilt es nun, nächste Woche beim Tabellenvorletzten in Bremen nachzulegen und sich möglichst mit einem Sieg noch weiter von der Abstiegszone zu entfernen. „Das hoffe ich“, meinte auch Leverkusens Trainer Obliers, der mit Bayer nur zwei Punkte vor Werder liegt.

Trainerstimmen:

Thomas Obliers (Leverkusen): „Glückwunsch an Jena. Es war ein intensives Spiel mit vielen Zweikämpfen, aber nicht unfair. In der ersten Halbzeit gab es praktisch keine herausgespielten Chancen, sehr glücklich unser 1:0 und auch das 1:1. Nach der Pause haben wir uns drei, viermal gut vor das Tor gespielt, machen aber das Tor nicht. Dann wäre das Spiel gekippt.“

Daniel Kraus (Jena): „Wir sind überglücklich, es sind einige Steine vom Herzen gefallen. Nach dem 0:1 durch einen Sonntagsschuss sind wir besser ins Spiel gekommen. Unsere erste gute spielerische Aktion führte zum Freistoß, der das 2:1 brachte. Nach der Halbzeit trafen wir auf einen Gegner, der sich zerreißt. Wir hatten auch Glück, dass Leverkusen nicht mehr trifft. Jetzt können wir etwas beruhigter nach Bremen fahren.“

Jena: Michel, Percival, Breitenbach, Hearn, Vonkova (73. Hausicke), Sedlackova, Da Silva (90. Graser), Landeka, Weiß (58. Martin), van den Heiligenberg, Arnold

Leverkusen: Klink, Leluschko, Ewers, Wich, Barth (62. Beck), Sundov (81. Roenneke), Gasper, Knaak, Jessen, Krahn, Simon

Torfolge: 0:1 Simon (9.), 1:1 Hearn (23.), 2:1 Landeka (39.), 3:1 Martin (88.)

Zuschauer: 478

Text: Steffen Langbein
Fotos: Holger Peterlein (4)