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Hilfe am Uniklinikum Jena

DAK schlägt Alarm: Schlafstörungen steigen

Unruhige Nächte: Schlafstörungen werden bei Berufstätigen zu einem immer größeren Problem.
Unruhige Nächte: Schlafstörungen werden bei Berufstätigen zu einem immer größeren Problem.
Foto: RainerSturm/pixelio.de
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Alarmierende Studie: Laut dem DAK-Gesundheitsreport leiden immer mehr Thüringer Erwerbstätige an Schlafstörungen. Das Uniklinikum Jena bietet Betroffenen Hilfe an.

Jena. 87 Prozent der Erwerbstätigen in Thüringen berichten von Schlafstörungen, so die alarmierende Zahl aus dem aktuelle DAK-Gesundheitsreport. Seit 2010 ist der Anteil der von Ein- und Durchschlafproblemen betroffenen 35- bis 65-jährigen Arbeitnehmer um 109 Prozent angestiegen. Schwere Schlafstörungen haben sich seit 2010 ebenfalls mehr als verdoppelt (plus 113 Prozent).

Tagesmüdigkeit und Erschöpfung

Jeder zehnte Arbeitnehmer (10,2 Prozent) in Ostdeutschland leidet unter schweren Schlafstörungen (Insomnien) mit Ein- und Durchschlafstörungen, schlechter Schlafqualität, Tagesmüdigkeit und Erschöpfung. Dies ist das Fazit des aktuellen Gesundheitsreports der DAK-Gesundheit, der heute (28.9.) am Universitätsklinikum Jena (UKJ) vorgestellt wurde. Die Kasse hat das Thema der nächtlichen Erholung in den Mittelpunkt ihrer diesjährigen Analyse gestellt.

Für das Schwerpunktthema wertete das IGES Institut die Fehlzeiten aller erwerbstätigen Mitglieder der DAK-Gesundheit in Thüringen aus. Dazu wurden bundesweit mehr als 5000 Beschäftigte im Alter von 18 bis 65 Jahren befragt und zahlreiche Experten eingebunden. Die Ergebnisse wurden mit einer DAK-Untersuchung aus dem Jahr 2010 verglichen.

Schlaftagebuch hilfreich

Schlafstörungen können jedoch unter anderem auch mit Demenz, nächtlichem Asthma, Depressionen, Angst, nächtlichem Zähneknirschen oder Muskelerkrankungen wie ALS in Verbindung stehen. Der Neurologe empfiehlt, Schlafstörungen über mehrere Wochen zu beobachten und in einem Schlaftagebuch festzuhalten – mit den Zeiten des Einschlafens, Aufwachens und den Phasen des Wachliegens. „In unserer Schlafsprechstunde am UKJ ist ein solches Schlaftagebuch dann sehr hilfreich für die Diagnostik“, so Prof. Schwab.


Mittlerweile lassen sich Schlafprobleme jedoch mit medikamentösen und nichtmedikamentösen in den Griff zu bekommen. Schnarchen und schlafbezogene Atemstörungen ließen sich beispielsweise durch kieferorthopädische oder auch HNO-ärztliche Behandlung therapieren, so Prof. Schwab. Manchen Patienten helfe auch eine sogenannte Überdruckbeatmung. „Generell ist es empfehlenswert auf Schlafrituale und eine gesunde Schlafumgebung zu achten.“

Denn viele Arbeitnehmer beeinflussen ihren Schlaf, laut der Studie, selbst negativ. Demnach schauen 82 Prozent der Erwerbstätigen vor dem Einschlafen Filme und Serien, 73 Prozent nutzen Laptop oder Smartphone und jeder zwölfte Thüringer kümmert sich noch um dienstliche Dinge wie die Planung des nächsten Arbeitstages. Auch die Arbeitsbedingungen zählen zu den Ursachen für Schlafprobleme.

Leistungsdruck häufige Ursache

Wer zum Beispiel häufig an der Grenze seiner Leistungsfähigkeit arbeitet, steigert sein Risiko, schwere Schlafstörungen zu entwickeln. Auch starker Termin- und Leistungsdruck, Überstunden sowie Nachtschichten und ständige Erreichbarkeit nach Feierabend gelten in diesem Zusammenhang als wichtige Risikofaktoren.

Als Reaktion auf die aktuelle Studie und die zunehmenden Schlafstörungen bietet die DAK-Gesundheit ihren Versicherten ab sofort eine spezielle Schlaf-Beratung an: Die neue Hotline ist rund um die Uhr erreichbar.

Unter der Rufnummer 040 325 325 805 geben Mediziner individuelle Hinweise und Tipps rund um die Themen Schlafen und Schlafstörungen. Im Internet bietet die DAK-Gesundheit auch ein umfangreiches Schlaf-Special an: Auf www.dak.de/schlaf gibt es viel Wissenswertes rund um das Thema gesunder Schlaf sowie ein Schlaftagebuch.

Text: Anne Böttner/UKJ