Platz für 60 Bewohner
Turnhalle in Jena-Lobeda für Flüchtlinge vorbereitet

Teilen auf
Platz für weitere 60 Bewohner: Flüchtlingsunterkunft in der Turnhalle des Staatlichen Berufsschulzentrums für Gesundheit und Soziale ist vorbereitet.
Jena. Die Stadtverwaltung hat am Mittwochmittag zu einem Vor-Ort-Termin in die Mefa-Turnhalle in der Rudolf-Breitscheid-Straße 56 in Lobeda-Ost eingeladen. Diese wird gerade vorbereitet als weitere Notunterkunft für 60 männliche Flüchtlinge. Die zukünftigen Bewohner kommen aus der Turnhalle in Göschwitz, wo derzeit knapp 200 Menschen untergebracht sind.
Laut Sozialamtsleiterin Barbara Wolf leben in dieser Unterkunft derzeit die meisten Flüchtlinge. „Man ist bestrebt den Aufenthalt dort, so kurz wie möglich zu gestalten“, so Wolf.
In der neuen Unterkunft in Lobeda-Ost fehlen nur noch die Möbel, sodass in den nächsten Tagen umgezogen werden kann. Der städtische Eigenbetrieb Kommunale Immobilien (KIJ) hat in den letzten Tagen 15 stabile Räume aus Grobspanplatten, die auf Kantholzrahmen geschraubt wurden, entstehen lassen. Diese 15 qm großen Kabinen sollen mit je vier Personen bezogen und mit zwei Etagenbetten, Tischen, Stühlen und Schränken ausgestattet werden. Eine Tür verschliesst den Raum und ermöglicht dadurch ein Stück Privatsphäre.
„Die Idee für diese Bauweise kam aus der Erfahrung der Unterbringung von Flüchtlingen in der Turnhalle in Winzerla. Dort musste alles so schnell gehen, dass wir nichts einbauen konnten“, so Benjamin Zollmann von KIJ. Auch Bürgermeister Frank Schenker hält den Einbau dieser Kabinen für eine sehr gute Lösung.
Lobedas Ortsteilbürgermeister Volker Blumentritt kündigt an, für die Männer eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung zu vermitteln. Erste Überlegungen sind, so Blumentritt, mit der Leitung der Schule und den ortsansässigen Sportvereinen zu sprechen. Auf jeden Fall möchte er aber in Jenas größtem Stadtteil erst einmal alle neuen Bewohner persönlich mit Handschlag willkommen heißen.
Text und Fotos: Michael Baumgarten