Drei Wochen Vollsperrung
„Fußgänger-Ersatzverkehr“ zwischen Jena-Lobeda und Göschwitz

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Schnelle Entscheidung: Die Fußgängerbrücke zwischen Lobeda-West und Göschwitz soll wegen Bauarbeiten gesperrt werden. Bürger können in der Zeit der Vollsperrung kostenlos die Straßenbahnverbindung zwischen beiden Ortsteilen nutzen.
Jena. Nach der plötzlichen Vollsperrung herrschten Chaos und Verärgerung vor allem bei denjenigen, die diese Saalequerrung als Weg zur Arbeit oder zum Bahnhof Göschwitz nutzen. Die Fuß- und Radwegbrücke über die Saale zwischen Lobeda-West und Gewerbegebiet sowie vor allem Bahnhof Göschwitz war am 21. September 2015 von der bauausführenden Firma ohne Vorankündigung wegen Sicherheitsbedenken dichtgemacht worden.
Ortsteilbürgermeister Volker Blumentritt ging in die Spur. Am 30. September nun präsentierten vor Ort er, seine Göschwitzer Amtskollegin Ivonne Fischer, Stadtentwicklungsdezernent Denis Peisker (Bündnis 90/Die Grünen) zusammen mit den beiden JeNah-Geschäftsführern Andreas Möller und Steffen Gundermann die Notlösung.
Mit Beginn der Herbstferien ab dem 5. Oktober wird die Brücke für geplante drei Wochen komplett gesperrt. Die Bürger können kostenlos die Straßenbahnverbindung zwischen den Haltestellen Lobeda-West und Bahnhof Göschwitz nutzen. Laut Möller sei dieser „Fußgänger-Ersatzverkehr“ wahrscheinlich einmalig in Deutschland.
Die südlich stehende Rohrbrücke hätte für ca. 30.000 Euro ertüchtigt werden müssen. Die Stadt zahlt nun dem Jenaer Nahverkehr einen gewissen Ausgleich. Soweit reicht das Mitteilungsbedürfnis der Stadt gegenüber den Bürgern nicht, um diese Verwendung von Steuergeldern zu beziffern.
Sei‘s drum, die beteiligten Ortsteilbürgermeister durften sich stellvertretend für ihre Einwohner freuen. Frau Fischer: „Für unsere Schüler, die in Lobeda-West zur Schule gehen, ist das die Ideallösung.“ Blumentritt dankte allen Beteiligten für die schnelle Lösung. Immerhin würden täglich bis zu 1.000 Fußgänger und Radler die Brücke nutzen.
Dezernent Peisker räumte ein, mit der plötzlichen Sperrrung seien “einige Dinge nicht optimal gelaufen“. Man werde dies in der Stadtverwaltung auswerten. Eine im Raum stehende Strafe für die Baufirma werde es nicht geben.
Text: Andreas Wentzel
Fotos: Michael Baumgarten