tragisches Unglück von 1995
Stadt Jena erinnert: 30 Jahre Einsturz des Roten Turms

Fotoaufnahme aus dem August 1995 vom eingestürzten Roten Turm.
Foto: Stadt Jena/Archiv
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30 Jahre Einsturz des Roten Turms: Stadt Jena erinnert an tragisches Unglück von 1995.
Jena. Am heutigen 7. August 2025 jährt sich der Einsturz des Roten Turms am Löbdergraben zum 30. Mal.
Die Stadt Jena erinnert an die vier Bauarbeiter, die damals im Rahmen von Sanierungsarbeiten ihr Leben verloren, und an die vier weiteren Verletzten. Einer der Verunglückten war ein 15-jähriger Lehrling.
„Unser Mitgefühl gilt den Familien der Opfer. Dieses tragische Ereignis bleibt tief im kollektiven Gedächtnis unserer Stadt verankert. Der Schutz von Leben und Sicherheit steht daher immer an erster Stelle.
Gerade deshalb ist es unerlässlich, bei Bauprojekten auf sorgfältige Fachplanung, engmaschige Überwachung und kontinuierliche Prüfung zu setzen, auch wenn dies mit bürokratischem Aufwand verbunden ist, der nicht selten in der öffentlichen Kritik steht“, sagt Bürgermeister Benjamin Koppe.
Der Rote Turm, ein mittelalterlicher Wehrturm aus dem 13. Jahrhundert, war 1995 im Zuge von Sanierungsmaßnahmen plötzlich eingestürzt.
Die Ursache war strukturelles Versagen innerhalb des historischen Mauerwerks – in Verbindung mit statischen Eingriffen, die sich im Nachhinein als fatal herausstellten.
Das Bauvorhaben war damals durch ein externes Unternehmen ausgeführt worden.
Im Zuge der gerichtlichen Aufarbeitung wurde 1999 festgestellt, dass die Hauptverantwortung bei einem inzwischen verstorbenen Statiker lag.
Die Stadtverwaltung war nicht direkt in die Planung oder Bauleitung eingebunden.

Der Rote Turm nach dem Wiederaufbau. Foto: Baumgarten/JENPICTURES/Archiv
In den Jahren 1999 und 2000 wurde der Rote Turm unter hohen denkmalpflegerischen Auflagen und mit modernen Sicherungsmaßnahmen wiederaufgebaut.
Mit dem Wiederaufbau des Roten Turms sei nicht nur ein Stück städtische Identität zurückgekehrt, sondern auch ein sichtbares Zeichen des Gedenkens entstanden.
Text: Dirk Sauerbrey