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Brustschmerzambulanz zertifiziert

Uniklinikum Jena: 24 Stunden Hilfe bei Herzinfarkt

Rund um die Uhr im Einsatz ist das Team der Chest Pain Unit am Uniklinikum Jena um den Kardiologen und Direktor der Klinik für Innere Medizin I, Professor Dr. Christian Schulze (im Bild links). In der CPU werden Patienten mit akuten und unklaren Brustschmerzen bestens versorgt.
Rund um die Uhr im Einsatz ist das Team der Chest Pain Unit am Uniklinikum Jena um den Kardiologen und Direktor der Klinik für Innere Medizin I, Professor Dr. Christian Schulze (im Bild links). In der CPU werden Patienten mit akuten und unklaren Brustschmerzen bestens versorgt.
Foto: Uniklinikum Jena
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24 Stunden Hilfe bei Herzinfarkt: Deutsche Herzgesellschaft bescheinigt Uniklinikum Jena, bestmögliche Versorgung bei akuten Brustschmerzen.

Jena. Wenn ein heftiger Schmerz durch die Brust geht und der Verdacht auf einen Herzinfarkt besteht, ist schnelles Handeln erforderlich. Jede Minute zählt. Hilfe rund um die Uhr und eine bestmögliche Versorgung erhalten Betroffene mit unklaren und akuten Brustschmerzen am Universitätsklinikum Jena (UKJ).

Die Brustschmerzambulanz des UKJ, die sogenannte Chest Pain Unit (CPU), wurde nun erstmals von der Gesellschaft für Kardiologie zertifiziert. Sie bescheinigt höchste Qualitätsstandards.

„Wir geben alles, um Patienten mit Verdacht auf einen Herzinfarkt und andere akute Erkrankungen am Herzen schnellst- und vor allem bestmöglich zu versorgen. Am UKJ ist dafür alles vorhanden. Das Zertifikat bestätigt: Patienten sind bei uns in den besten Händen“, freut sich der Kardiologe Professor Dr. Christian Schulze, Direktor der Klinik für Innere Medizin I.

24 Stunden Hilfe

Denn für diese Zertifizierung müssen strenge Kriterien erfüllt sein. Das betrifft sowohl personelle als auch diagnostische, therapeutische und apparative Voraussetzungen. Beispielsweise muss ein Herzkatheterlabor ständig zur Verfügung stehen.

Wichtig ist auch, dass es keine Verzögerungen zwischen der Aufnahme des Patienten und der speziell erforderlichen Therapie gibt und dass qualifiziertes und erfahrenes Personal sofort vor Ort ist – und das alles 24 Stunden, 7 Tage die Woche, 365 Tage im Jahr.

Von besonderer Bedeutung ist zudem die Zusammenarbeit mit der Zentralen Notaufnahme und dem Rettungsdienst. Denn pro Jahr stellen sich notfallmäßig rund 2.000 Patienten mit akutem Brustschmerz vor und müssen zügig und korrekt diagnostiziert werden.

Jährlich über 600 Patienten mit Herzinfarkt

Bei einem Herzinfarkt sind ein oder mehrere Herzkrankgefäße verstopft und unterbrechen dadurch die Blutzufuhr zum Herzen. Das Herz wird nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Insgesamt werden am UKJ jährlich über 600 Patienten mit einem Herzinfarkt behandelt, davon fast 200 mit einem akuten Verschluss der Herzkranzgefäße.



Anzeichen für einen Herzinfarkt können starke, ausstrahlende Schmerzen, ein deutliches Engegefühl in der Brust, kalter Schweiß, Atemnot, Brennen und Blässe sein. Wer solche Symptome bei sich feststellt, sollte sofort den Notarzt rufen, um direkt in die CPU zu kommen.

Akute Brustschmerzen klären

„Hier werden die Patienten umgehend untersucht. Bestätigt sich der Verdacht auf einen Herzinfarkt, wird das verschlossene Gefäß mittels Herzkatheter sofort wieder geöffnet“, erklärt Professor Schulze das Vorgehen. Doch auch wenn ein Herzinfarkt ausgeschlossen werden kann, müssen akute Brustschmerzen abgeklärt werden. Auch hierfür ist die CPU optimal ausgestattet.

Mit der Einrichtung der CPU sind auch Verbesserungen der strukturellen Abläufe bei der Behandlung von Patienten mit akutem Brustschmerz verbunden. Dadurch können Patienten am UKJ schneller und effizienter behandelt werden. Diese Strukturverbesserungen sind die Grundlage für das Thüringer Herzinfarktnetzwerk, das in diesem Jahr etabliert werden soll.

Die Chest Pain Unit ist am UKJ direkt an die Intermediate Care Station angegliedert. Sie befindet sich ein Stockwerk über der Notaufnahme, neben der Intensivstation in Gebäude C1.

Text: Katrin Bogner/UKJ