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Nachfolge-Lösung gefordert

Demo in Jena: 9-Euro-Ticket muss verlängert werden

Das 9-Euro-Ticket für Bus und Bahn erfährt große Nachfrage. Doch was kommt danach?
Das 9-Euro-Ticket für Bus und Bahn erfährt große Nachfrage. Doch was kommt danach?
Foto: Jana Baumgarten
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Für eine Fortsetzung des 9-Euro-Tickets wird am Sonnabend auf dem Holzmarkt in Jena demonstriert.

Jena. Am morgigen Samstag rufen eine Gruppe von Jenaer Studierenden und Bürgern zu einer Kundgebung am Holzmarkt in Jena auf, um sich für die Verlängerung des 9-Euro-Tickets einzusetzen. Die Kundgebung beginnt um 17 Uhr.


Mit der Aktion möchten die Teilnehmer darauf aufmerksam machen, dass das 9-Euro-Ticket zum Ende des Monats auslaufen soll und noch keine Nachfolge-Lösung vom Bundesverkehrsministerium präsentiert wurde.

Verkehrsminister Wissing hat bereits klargemacht: Er will das 9-Euro-Ticket nicht verlängern. Taktisch hält er uns hin, mit dem Versprechen, das Ticket im November zu reevaluieren.


Wir sagen: „Das ist viel zu spät! Wir fordern einen nahtlosen Übergang des 9-Euro-Tickets an ein weiteres, günstiges Ticket“, so Sebastian Drue, Mitorganisator der Kundgebung.

Das 9-Euro-Ticket habe den Menschen Mobilität in einem bis dato nicht bekannten Maße gebracht, so die Veranstalter weiter. Man höre immer wieder Geschichten von Menschen, deren Lebensqualität sich durch das 9-Euro-Ticket wesentlich verbessert habe.

Zudem sei die Inflationsrate durch das günstige ÖPNV-Ticket um 2 % verringert worden – nach Ende des 9-Euro-Tickets könne sie wieder auf bis zu 11 % steigen.

„Das 9-Euro-Ticket hat den Menschen nicht nur neue Mobilität gebracht, die sich in dieser Form nur sehr wohlhabende Menschen vorher leisten konnten, es hat auch eine klimafreundliche Lösung auf die Probleme unserer Zeit aufgezeigt.


Um nach und nach von klimaschädlichen Industrien wie dem Dieselauto wegzukommen, braucht es den Ausbau der Bahn sowie ein bezahlbares Ticket für den ÖPNV“, so Mitorganisatorin Clara Thompson.

Neben dem Ausbau der Bahn und einem günstigen ÖPNV-Ticket fordert die Gruppe auch bessere Arbeitsbedingungen für die in der Bahn Beschäftigten.

In Anlehnung an eine aktuelle Studie von Greeenpeace (s. u.), weist die Gruppe darauf hin, dass Finanzierungsmöglichkeiten für ein langfristig günstiges ÖPNV-Ticket bzw. Klimaticket bestünden.

Laut der Studie sind es bis zu 46 Milliarden Euro jährlich, die der Bund durch den Abbau klimaschädlicher Subventionen einnehmen könnte. '

Die Umweltorganisation hatte auf Basis aktueller Daten zur Nutzung von Pkw und öffentlichem Nahverkehr verschiedene Mobilitätsvarianten miteinander verglichen und geprüft, unter welchen Bedingungen Haushalte auf gebrauchte Verbrenner-Autos verzichten würden.

Quelle: Sebastian Drue