Umdenken gefordert
Fridays for Future: Freitag wieder Demo in Jena
Die Demo findet am 4. Juni um 16:00 vor der Stadtkirche statt.
Foto: FFF/Robert Pauli
Teilen auf
Auswirkungen der Klimakrise im Süden bereits weit fortgeschritten: Um darauf aufmerksam zu machen, rufen Fridays for Future-Aktivisten am kommenden Freitag erneut zu einer Demo in Jena auf.
Jena. Die Fridays for Future Ortsgruppe Jena ruft am kommenden Freitag ab 16.00 Uhr an der Stadtkirche Jena zu einer Demonstration auf, um auf die prekäre Situation der MAPA-Länder aufmerksam zu machen.
Jena. Die Fridays for Future Ortsgruppe Jena ruft am kommenden Freitag ab 16.00 Uhr an der Stadtkirche Jena zu einer Demonstration auf, um auf die prekäre Situation der MAPA-Länder aufmerksam zu machen.
„MAPA“ ist die Abkürzung für „Most Affected People and Areas“, im Kontext der Klimagerechtigkeitsbewegung also die am meisten von der Klimakrise betroffenen Menschen und Länder der Erde, was gemeinhin Länder des sogenannten Globalen Südens sind.
Diese leiden laut Fridays for Future nicht nur schon jetzt unter den Auswirkungen der Klimakrise, die sich zum Beispiel in Dürreperioden, Hurrikans und den daraus resultierenden Hungerkrisen äußern, sondern würden schon seit vielen hundert Jahren von Ländern des globalen Nordens unterdrückt und versucht, niedrig zu halten.
Was einst mit der Kolonialisierung begonnen hätte, würde unter dem Deckmantel der fortschrittlichen, weltweiten Globalisierung weitergeführt.

„Dieses Problem wird von der westlichen Gesellschaft viel zu oft verschwiegen. Wenn wir uns hier für Klimaschutz einsetzen, müssen wir uns auch kritisch damit auseinandersetzten, dass die Klimakrise schon heute für viele Länder und Menschen bedrohende Realität ist, die durch unsere Lebensweise hier im globalen Norden verursacht wird“, erklärt Lene, Mitorganisatorin der Aktion.
Beispiel Nigeria sollte zu denken geben
Nigeria ist Afrikas größter Öl-Produzent, mit den größten Vorkommen im Niger-Delta. Trotzdem leben 70 Prozent der Bevölkerung in Armut und kämpfen mit den Folgen von Umweltverschmutzung.
Der Ölabbau sei kontrolliert von der „Nigerian National Petroleum Corporation“ (NNPC), welche zur Hälfte der Nigrischen Regierung und zur anderen Hälfte dem britischen Öl-Konzern Shell gehöre, was heißt, dass nur Shell offiziell berechtigt ist, dort Öl zu fördern.
Das führe dazu, dass illegal Öl aus Pipelines abgezapft und verkauft werde. Die dadurch entstanden Löcher werden oft nicht geschlossen und so fließt Öl aus den Rohren in das Niger-Delta.
Schätzungen zufolge sind dort in den vergangenen zehn Jahren rund zehn Millionen Fässer Öl ausgelaufen. Dieses Öl verseucht die Böden und auch das Trinkwasser, wodurch Fischbestände getötet werden. Folglich wird den dort lebenden Menschen ihre Lebensgrundlage genommen.
Dies sei nur ein Beispiel, wo große Unternehmen aus dem globalen Norden die Menschen und Ressourcen im globalen Süden massiv ausbeuten, während sie sich hier in Europa scheinbar an Umwelt- und Sozialstandards halten.
Dass die Länder, die am wenigsten zum Klimawandel beitragen, ihn am stärksten und frühesten zu spüren bekommen sei ein trauriges Indiz dafür, dass an unserem aktuellen Wirtschafts- und Gesellschaftssystem etwas ganz grundlegend nicht stimme, betont ein FFF-Aktivist.
Quelle: Fridays for Future Jena
