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Nächtliche Sprengung

Bombenalarm im Paradiespark in Jena

Foto: Michael Baumgarten/Archiv
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Eine Bombe in der Saale in Jena sorgte am Mittwochabend für einen Großeinsatz von Feuerwehr, Polizei und Kampfmittelräumdienst.

Jena. Ein Mann hatte am frühen Mittwochabend beim Angeln nahe der Brücke zwischen Paradies und USV-Sportgelände einen Behälter mit einer unbekannten, öligen Flüssigkeit, aus dem Gas austrete, in der Saale entdeckt.

Der Angler rief kurzerhand die Feuerwehr, die mit einem Großaufgebot in Richtung Paradiespark ausrückten. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst wurde angefordert, um den Fund genauer zu untersuchen.


Aufgrund der unklaren Gefahrenlage räumte die Polizei das gesamte Parkgelände und sperrte das weitere Areal um die Fundstelle großflächig ab.

Nach Angaben von Stadtsprecher Kristian Philler, mussten zwei Veranstaltungen in der angrenzenden UniverSaale-Schule vorzeitig beendet werden. Das Café „Salü“ wurde sicherheitshalber evakuiert.


Schwierigkeiten bei Begutachtung

Wie uns vor Ort Jenas Sicherheitsdezernent Benjamin Koppe berichtete, hatte sich die Begutachtung als sehr schwierig dargestellt, da auf der einen Seite der Gegenstand einen halben Meter unter Wasser lag und zudem fest im Schlamm der Saale steckte.

Die Kampfmittel-Spezialisten der Firma Tauber aus Nordhausen konnten eine Phosphorbombe feststellen und entschieden sich am späten Abend für eine Sprengung noch in der Nacht.

Mit einem lauten Knall wurde um 1.30 Uhr dann die Bombe gesprengt und es konnte Entwarnung gegeben werden. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand nicht.


Phosphorbomben

Die Brand- und Nebelwirkung von weißem Phosphor wurde im Ersten Weltkrieg entdeckt und waffentechnisch genutzt. Phosphorbomben, die heute in Deutschland gefunden werden, sind oft Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg.

Text: Jana Baumgarten