Skip to main content

Anweisung der Polizei

Jenaer Nahverkehr: Thügida-Bus-Shuttle war nicht freiwillig

Mit diesem Bus wurden die Thügida-Teilnehmer zu ihrer Aufmarschstrecke gefahren.
Mit diesem Bus wurden die Thügida-Teilnehmer zu ihrer Aufmarschstrecke gefahren.
Foto: Michael Baumgarten
Teilen auf

Der Jenaer Nahverkehr reagierte auf Kritik zu den kostenlosen Bus-Shuttle der Thügida-Teilnehmer zu ihrer Aufmarschstrecke ins Damenviertel.

Jena. „Das haben wir weder gern, noch freiwillig getan“, sagt Nahverkehrs-Geschäftsführer Andreas Möller zu den Vorgängen am Demonstrationsabend (17. August) im Jenaer Damenviertel, bei denen der Jenaer Nahverkehr Thügida-Vertreter zum Demonstrationsort im Damenviertel bringen musste.

Transfer auf Anweisung

Der Transport wurde durch die Polizeieinsatzkräfte vor Ort angewiesen. „Der Jenaer Nahverkehr war in dieser Situation Bestandteil einer polizeilichen Maßnahme. Diese war für uns spontan, ungeplant und nicht zu beeinflussen“, so Möller.

Öffentliche Sicherheit im Vordergrund

Polizeisprecherin Steffi Kopp zu den polizeilichen Maßnahmen: „Sämtliche Zuwege zum Demonstrationsort waren für die 130 Thügida-Anhänger durch etwa 1.200 Gegendemonstranten blockiert. Wir mussten uns zur ‚Bus-Variante‘ entschließen, um Auseinandersetzungen der gegensätzlichen Lager zu verhindern – auch aus der Sicht, dass die Thügida-Teilnehmer bereits damit drohten, sich durch die Blockaden zu drängen. Die Maßnahme war in dieser Situation die einzige Möglichkeit, gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen den gegensätzlichen Lagern zu verhindern, die öffentliche Sicherheit weiter zu garantieren.“

Polizei forderte Bus an

Gegen 18:30 Uhr forderte die Einsatzpolizei über die Leitstelle des Nahverkehrs einen Gelenkbus zum Paradiesbahnhof an. Dieser war aufgefordert, die Demonstranten in die Arvid-Harnack-Straße zu transportieren, wo sie gegen 19 Uhr ankamen. Dort verblieb der Bus bis 22:30 Uhr, bevor er ohne Umwege wieder zum Betriebshof in Burgau zurückfuhr.

Servicecenter mit Sprüchen beschmiert

Die angewiesene Aktion führte zu Anfeindungen gegen den Nahverkehr, der sich Vorwürfen in den Sozialen Netzwerken und zahlreichen Kundenbeschwerden ausgesetzt sieht. In der Nacht wurde auch das Servicecenter des Jenaer Nahverkehrs mit Sprüchen beschmiert.

Keine freiwillige Unterstützung

Andreas Möller:  „Wir können verstehen, dass der Bus mit den Demonstranten des rechten Lagers ohne weitere Hintergrundinformationen Fragen aufgeworfen hat. Distanzieren wollen wir uns aber ganz klar davon, dass der Jenaer Nahverkehr die Thügida-Demonstranten in irgendeiner Weise freiwillig unterstützt hat. Jena ist bunt – der Jenaer Nahverkehr auch.“   

Quelle: Jenaer Nahverkehr