Gesellenbrief übergeben

Maßschneiderin aus Jena ist beste Auszubildende 2021

Die Jahrgangsbeste: Maßschneiderin Isabeau Geraldine Katharina Urban aus Jena wurde von Marko Enke (Regionalgeschäftsführer der IKK classic) und  Stefan Lobenstein (Präsident HWK Erfurt, rechts im Bild) ausgezeichnet.
Die Jahrgangsbeste: Maßschneiderin Isabeau Geraldine Katharina Urban aus Jena wurde von Marko Enke (Regionalgeschäftsführer der IKK classic) und Stefan Lobenstein (Präsident HWK Erfurt, rechts im Bild) ausgezeichnet.
Foto: Handwerkskammer Erfurt
Teilen auf

Isabeau G. K. Urban: Maßschneiderin aus Jena als beste Auszubildende 2021 von Handwerkskammer ausgezeichnet.

Erfurt/Jena. Die Handwerkskammer Erfurt ehrte die Gesell:innen des Abschlussjahrgangs 2021. Unter den 175 Lehrlingen ist auch Handwerksgesellin Isabeau Geraldine Katharina Urban aus Jena. Mit einer Abschlussnote von 1,0 konnte die junge Frau aus der Saalestadt als Beste ihres Jahrganges hervorgehen und steht damit an der Spitze der „Top-Eight“ Nachwuchs-Handwerker:innen 2021.



Wir haben uns mit der sympathischen Maßschneiderin getroffen:

Dass die stilbewusste 21-Jährige etwas von Mode versteht, erkennt man auf den ersten Blick. Doch den Titel „Beste Auszubildende 2021“ verdankt sie nicht allein ihrem Gespür für Fashion, sondern der Bereitschaft für einen Traum zu kämpfen.

„Ich bin praktisch mit der Liebe zur Mode auf die Welt gekommen“, lacht die frisch gebackene Gesellin und erzählt, dass sie schon immer ein Fan von Kleidung gewesen sei.



„Ich wusste früh was ich will und niemand konnte mich davon abbringen.“ Daran änderte sich auch nach dem Abitur nichts. Sie wollte nähen, also begann sie eine Ausbildung zur Maßschneiderin.

Eigene Ansprüche erfüllt

Nicht erwartet hätte sie allerdings, dass ihr Engagement sie zur besten Nachwuchs-Handwerkerin des Jahrgangs machen würde. „Ich hoffe, dass in der Maßschneiderei meine Zukunft liegt. Deshalb wollte ich meine persönliche Bestleistung erzielen“, erklärt die junge Frau. „Mir war nur wichtig, meine eigenen Ansprüche zu erfüllen.“ Das hat die ambitionierte Absolventin geschafft und kann zu Recht stolz auf sich sein.

Jetzt auf Meisterkurs

Für Isabeau erfüllt sich mit dem Abschluss ihrer Ausbildung ein kleiner Traum, doch die 21-Jährige hat große Pläne. Inzwischen wohnt sie in Hamburg und hat dort ihren Meisterkurs begonnen. Das nächste Ziel ist natürlich diesen zu bestehen, aber auch für die Fashion-Industrie und das Maßschneider-Handwerk hat die Newcomerin konkrete Vorstellungen.



Ihre grundlegende Intention sei, das Bewusstsein für den wahren Wert der Mode zu schärfen und durch praktizierendes Handwerk zu zeigen, wie viel Arbeit hinter einem Kleidungsstück steckt.

Eigenes Modelabel geplant

Die Themen Nachhaltigkeit und Menschenrechte spielen dabei für die Jungunternehmerin eine wichtige Rolle und bilden zentrale Punkte bei der Fertigung ihrer eigenen Kleidungsstücke, sowie beim Aufbau ihrer Marke „IGKU“.

Durch die Corona-Krise, die unsere Gesellschaft ein wenig entschleunigt habe, sei jetzt ein guter Zeitpunkt in allen Lebensbereichen aufmerksamer zu leben.



Die junge Frau unterstreicht: „Ich habe mich lange mit Fast Fashion auseinandergesetzt und kenne die wenig glamourösen Hintergründe der Modeindustrie. Es gibt viele Probleme. Ich würde mir wünschen, dass auch andere Menschen sich der Konsequenz ihres Konsumverhaltens bewusst werden, damit ein Umdenken stattfinden kann. Deshalb werde ich mich Zeit meines Lebens für nachhaltige Mode einsetzen, in der Hoffnung etwas verändern zu können.“

Mit „IGKU“ legt sie dafür den Grundstein und zeigt, dass nachhaltig nicht unmodern bedeutet. Um ihrem Business den professionellen Feinschliff zu verleihen, arbeitet sie derzeit an ihrer Website, damit sie, ab März, auch fernab von Instagram (igkurban) gefunden werden kann.



Anderen Auszubildenden rät die junge Frau dranzubleiben. Natürlich sei die Lehre nicht immer einfach -vor allem, wenn man das Ende der Treppe noch nicht sehen könnte- aber es sei wichtig, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren und für die positiven Momente zu kämpfen.

Text: Jasmin Lincke