High-Power-Schnellladestation

In nur 15 Minuten: E-Auto in Jena laden

Denis Schuldig, Projektleiter Elektromobilität der TEAG, und Claudia Budich, Geschäftsführerin Stadtwerke Energie Jena-Pößneck, beim ersten offiziellen Ladevorgang an den neuen Schnellladern.
Denis Schuldig, Projektleiter Elektromobilität der TEAG, und Claudia Budich, Geschäftsführerin Stadtwerke Energie Jena-Pößneck, beim ersten offiziellen Ladevorgang an den neuen Schnellladern.
Foto: Stadtwerke Jena/Jürgen Scheere
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Zehn Minuten tanken: 250 Kilometer fahren. Stadtwerke Energie Jena-Pößneck und TEAG schalten erste HPC-Schnelllade-Station für Jena zu.

Jena. In der Rudolstädter Straße in Jena-Winzerla ist heute der erste sogenannte HPC-Schnelllader im Stadtgebiet Jena in Betrieb genommen worden.

Die neue HPC (High Power Charge) Ladestation steht verkehrsgünstig genau zwischen den Firmensitzen beider Unternehmen nahe der viel befahrenen Ausfallstraße in Richtung Autobahn A 4 und der Bundesstraße B 88.



Damit ist die Ladestation vor allem ein Angebot Pendler, Durchreiseverkehr aber auch für Mieter des nahegelegenen Wohngebietes. Bis zu 300 kW Ladeleistung stehen insgesamt an den vier Ladepunkten zur Verfügung.

Zehn Minuten tanken: 250 Kilometer fahren

Ein modernes E-Auto wie beispielsweise ein Hyundai ionic 5, kann an dieser Ladestation in zehn Minuten genug Strom für 250 Kilometer Fahrstrecke nachtanken. Betrieben wird die gemeinsame Ladestation zu 100 % mit Ökostrom.  

Claudia Budich, Geschäftsführerin der Stadtwerke Energie Jena-Pößneck: „Die steigenden Zulassungszahlen zeigen: Elektromobilität kommt ins Rollen. Wir wollen unseren Beitrag dazu leisten, dass umweltfreundliche Mobilität in und um Jena noch alltagstauglicher wird.



Ein flächendeckendes Ladenetz für die unterschiedlichsten Bedürfnisse ist dafür Grundvoraussetzung. Wir sehen uns gerade als kommunaler Versorger in der Verantwortung, diese Infrastruktur zu schaffen.“

TEAG-Technikvorstand Dr. Andreas Roß sieht in der neuen HPC-Ladestation in Jena bereits das Potenzial für einen weiteren Ausbau: “Unsere Erfahrungen mit Hochleistungsladern zeigen, dass diese stets gut angenommen werden. Vor allem natürlich, weil die wirklich kurze Ladezeit überzeugt. Deswegen ist diese HPC-Station hier bereits technisch für eine Erweiterung der Anzahl der Ladepunkte vorgerüstet“.

Weitere Hochleistungslader könnten folgen

Auch für die Stadtwerke Energie ist die Ladestation an der Rudolstädter Straße ein möglicher Auftakt für weitere Hochleistungslader im Stadtgebiet. Diese sollen dann ebenfalls an besonders stark frequentierten Ein- und Ausfahrtstraße Jena errichtet werden.

Jeder der beiden installierten High Power Charger an der Rudolstädter Straße hat eine Ladeleistung von zunächst 150 kW bzw. zwei Mal 75 kW, die auf 300 kW bzw. zwei Mal 150 kW aufgerüstet werden können.



Um diese Leistung vorhalten zu können, wurde eine eigene Trafostation für die High Power Charger errichtet, die insgesamt 600 kW für die Schnell-Ladesäulen bereitstellen kann. Stromtanken funktioniert an den Ladestationen an der Rudolstädter Straße mit allen gängigen Ladekarten.

Kommunale Ladenetzkooperation aus Thüringer Stadtwerken und Energieversorgern

Die neuen Jenaer HPC-Lader wurden im Rahmen der kommunalen Ladenetzkooperation geplant und errichtet. 32 Thüringer Energieversorger – zu denen auch die Stadtwerke Energie und die TEAG zählen – haben bereits im Januar 2017 mit dem Aufbau eines thüringenweiten öffentlichen E-Ladenetzes begonnen.



Inzwischen stehen dank der Kooperation über 900 öffentliche Ladepunkte für Stromfahrzeuge in Thüringen zur Verfügung. Thüringen war dabei das erste Flächen-Bundesland, in dem sich praktisch alle Energieversorger koordiniert auf einheitliche Standards für Aufbau und Betrieb eines öffentlichen Ladenetzes für Elektrofahrzeuge geeinigt haben, und dieses in enger Zusammenarbeit mit der Landesregierung ausrollen.

Elektromobilität in Jena und Thüringen - Hintergründe, Fakten, Zahlen

  • in Thüringen lag die Zahl der E-Autos im Pkw-Bestand im Januar 2021 bei 4.058 voll batteriebetriebenen und 4.063 Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen. Besonders interessant: Von Januar bis Juni 2021 wurden in Thüringen 2.063 Voll-Batteriefahrzeuge und 2.358 Plug-in-Hybride zugelassen. Im Vorjahreszeitraum 2020 betrug der Anstieg im ersten Halbjahr 609 Voll-Batteriefahrzeuge und 709 Plug-in-Hybride.
  • In Jena hat sich der der Bestand an E-Fahrzeugen binnen eines Jahres deutlich mehr als verdoppelt: Ende des ersten Quartal 2021 gab es in der Saalestadt insgesamt 401 Hybrid-Fahrzeuge sowie 316 mit reinem Elektroantrieb. Im Vorjahreszeitraum waren es 115 Hybrid- und 120 vollelektrische Fahrzeuge.
  • Die Stadtwerke Energie betreiben aktuell in Jena und der Region etwa 50 öffentliche Ladepunkte. Mit steigenden Zulassungszahlen im privaten und gewerblichen Bereich setzen immer mehr E-Autofahrer sowie Unternehmen auf eigene Ladesäulen. Inzwischen sind so über 100 private und gewerbliche Ladepunkte in Jena entstanden.
  • Seit 2017 bringt die kommunale Projektgruppe „Elektromobilität Jena 2030“ Entscheider aus Politik und Verwaltung, aus Wirtschaft und Forschung, von Stadtwerke-Unternehmen, Wohnungsgesellschaften und städtischen Eigenbetrieben an einen Tisch. Ziel: Alle Voraussetzungen schaffen, damit im Jahr 2030 mindestens 10.000 Elektroautos durch Jena rollen können.
  • Forscher des Bauhaus-Mobility Labs prognostizieren bis zum Jahr 2030 circa 90.000 batterieelektrische und 27.000 plugin-hybride Fahrzeuge auf Thüringens Straßen. Diese benötigen rund 1.500 Normal-Ladesäulen (mit je zwei Ladepunkten) oder rund 750 Schnelllader mit je 4 Ladepunkten.

Quelle: Stadtwerke Jena