Diskussion nach Randalen

Kommt die Videoüberwachung in Jena?

Nach mehreren Randalen in Jenas Innenstadt wird der Ruf nach einer Videoüberwachung immer lauter.
Nach mehreren Randalen in Jenas Innenstadt wird der Ruf nach einer Videoüberwachung immer lauter.
Foto: Ben Baumgarten/Archiv
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In einer von der CDU organisierten Diskussion zum Thema Sicherheit in Jena besprachen Lokalpolitiker und Vertreter der Stadt am gestrigen Mittwoch den Einsatz von Videotechnik.

Jena. Am gestrigen Mittwoch diskutierte eine Gruppe aus Lokalpolitikern und Stadtvertretern über das Thema Sicherheit in Jena.

Nach Einschätzung des CDU-Kreisvorsitzenden Guntram Wothly besitze das Thema hohe Aktualität: „Nach den wiederholten Übergriffen und Gewalttaten wird es höchste Zeit, über Ursachen und Konsequenzen zu sprechen“, so Wothly.

Er verweist dabei auf Ausschreitungen mit Körperverletzungen und vor allem Sachbeschädigungen, die seit einigen Jahren in Jena spürbar zugenommen haben.

Polizeidirektor a.D. fordert technische Hilfsmittel wie Bodycams für Polizei

Zu den Referenten des Abends zählte neben Jenas Ordnungsdezernent Benjamin Koppe auch Polizeidirektor a.D. Raymond Walk, innenpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion.

Walk konstatierte in seinem Bericht einen Anstieg von Straftaten laut aktueller Polizeilicher Kriminalstatistik für Thüringen und beklagte die mangelnde personelle, materielle und technische Ausrüstung der Sicherheitsbehörden.

Er appellierte an die Landesregierung, ihrer Verantwortung zum Schutz der Bevölkerung gerecht zu werden und die Polizei hinreichend auszustatten. Dies schließe technische Hilfsmittel wie Bodycams und Kameratechnik ausdrücklich ein, erklärte Walk.

Stadtspitze begrüßt den Einsatz von Videotechnik

Dezernent Koppe betonte die besonderen Herausforderungen in Jena nach den jüngsten Straftaten und begrüßte die Initiative der CDU-Stadtratsfraktion zum Einsatz von Videotechnik an besonders gefährdeten Orten der Innenstadt.

Die Teilnehmer der Diskussion äußerten ihre Gewissheit, dass der gezielte Einsatz von Kameras als Beitrag zur Kriminalitätsprävention die Zustimmung der Bürger findet. Tatsächlich ergäben Meinungsumfragen immer wieder, dass eine Mehrheit der Bevölkerung der Nutzung moderner Kameratechnik offen gegenüberstehe.

Im öffentlichen Raum, im Nahverkehr, an Geschäften und Tankstellen, in Aufzügen – überall käme Videotechnik zum Einsatz. „Es gibt keinen Grund, ordnungsbehördlich und polizeilich darauf zu verzichten“, sagte Raymond Walk.

Derzeit befindet sich eine Beschlussvorlage der CDU-Fraktion zur Videoüberwachung in den Fachausschüssen zur Abstimmung und steht in einer der kommenden Stadtratssitzungen auf der Tagesordnung.

Der Fraktionsvorsitzende Guntram Wothly wirbt für breite Zustimmung der anderen Fraktionen, um das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger wieder zu stärken. „Wir werden unsere Stadt nicht Randalierern und gewaltbereiten Ideologen überlassen“, erklärte Wothly im Anschluss an den Themenabend.

Quelle: CDU Jena