Eröffnung Ende 2022 geplant

Neue Schwimmhalle für Jena: Freistaat gibt 6 Millionen

So soll die Schwimmhalle an der Ecke Karl-Marx-Allee/Theobald-Renner-Straße aussehen.
So soll die Schwimmhalle an der Ecke Karl-Marx-Allee/Theobald-Renner-Straße aussehen.
Foto: Entwurf: Geising + Böker Architekten
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"Ohne Moos nichts los": Thüringens Sportminister Helmut Holter übergab gestern feierlich sechs Millionen Euro Fördergelder für den Bau der neuen Schwimmhalle in Lobeda an die Jenaer Bädergesellschaft.

Jena. Der Wille der Bevölkerung sei es laut Helmut Holter, Thüringer Minister für Bildung, Jugend und Sport, gewesen, eine neue Schwimmhalle in Jena zu errichten. Und tatsächlich besitzt Jena derzeit nur 60 Prozent der Schwimm- und Badeflächen, die einer Stadt dieser Größe eigentlich zur Verfügung stehen sollten, ergänzt Oberbürgermeister Thomas Nitzsche.

Mit der neuen, hochmodernen Schwimmhalle, die in Lobeda West am Standort Karl-Marx-Allee, Ecke Theobald-Renner-Straße, entstehen soll, wird Jena ziemlich genau die 100 Prozent an Bade- und Schwimmfläche erreichen.

Freudige Gesichter in Jena: Der Thüringer Minister für Bildung, Jugend und Sport, Helmut Holter, übergab an Jenas Bäderchefin einen symbolischen Check über 6 Millionen. Foto: Johannes Pfuch

Damit erhält Jena zudem eine wettkampftaugliche Sportschwimmhalle, die ein 2,10 Meter tiefes Becken mit acht 50-Meter-Bahnen aufweist und bei Bedarf über eine Brücke auch in zwei 25-Meter-Becken aufgeteilt werden kann. Zusätzlich wird die Schwimmhalle über ein Lehrschwimmbecken verfügen.

Und weil „ohne Moos nichts los“ ist, wie Holter sagte, übergab er gestern feierlich einen Zuwendungsbescheid über sechs Millionen Euro an die Jenaer Bädergesellschaft. Die Gesamtinvestitionen betragen 16,2 Millionen Euro.

Immer weniger Bäder - Neubau ein wichtiges Signal

„Die Förderung von Sportstätten ist immer ein zentrales Anliegen der Landesregierung gewesen. Wir freuen uns, dass wir dieses wichtige und ambitionierte Projekt mit Landesmittel unterstützen können“, so Holter weiter.

Für Susan Zetzmann, Geschäftsführerin der Jenaer Bädergesellschaft, ist die Schwimmhalle ein wichtiger Beitrag zum Gemeinwohl und zur Gesamtfitness der Stadt: „In Deutschland schließt aus Kostengründen etwa alle vier Tage ein Hallen- oder Freibad – 80 sind es pro Jahr. Das ist der Grund dafür, warum immer weniger Kinder schwimmen können. Es fehlen schlichtweg die Bäder, wo sie das lernen könnten“.

Bürgerinitiative brachte Konzept für Neubau ein

Die Idee zur neuen Schwimmhalle hatte indes eine Bürgerinitiative um Ralf Günther, der sich zu jener Zeit fragte, weshalb Jenaer Sportler für Wettkämpfe nach Erfurt oder Gera fahren müssten. Mit dieser Frage im Hinterkopf erarbeitete die Bürgerinitiative ein fertiges Konzept inklusive Kostenvoranschlag und Standortvorschlag, welches bei der Stadt sehr positiv aufgenommen wurde.

Ralf Günther machte sich mit einer Bürgerinitiative stark für den Neubau einer Sportschwimmhalle in Jena. Foto: Johannes Pfuch

Da die alte Schwimmhalle marode und nicht mehr instand zu setzen ist, war die Entscheidung im Stadtrat dann schnell gefallen. Die alte Schwimmhalle möchte Lobedas Ortsteilbürgermeister Volker Blumentritt stattdessen ähnlich umfunktionieren wie das Volksbad.

Laut Günther ist es nicht zuletzt den guten Kontakten nach Berlin, unter anderem einem Bundesbaustaatssekretär, zu verdanken, dass zwischen den ersten architektonischen Planungen vom Herbst 2019 und dem Eingang des Fördermittelantrages beim Land Thüringen nur zwei bis drei Monate lagen.

Öffnung der Schwimmhalle für Ende 2022 geplant

Der Spatenstich für die neue Sportschwimmhalle ist nun für Herbst 2020 geplant. Wenn alles nach Plan läuft, werden sich Vereins- und Berufsschwimmer sowie Badegäste gleichermaßen ab Ende 2022 an der neuen Sportanlage erfreuen können.

Text: Johannes Pfuch