Wegen Corona verschoben

Kein Christopher Street Day in Jena

Rund 700 Menschen nahmen 2019 an der bunten Parade quer durch Jena teil.
Rund 700 Menschen nahmen 2019 an der bunten Parade quer durch Jena teil.
Foto: M. Gothe/QueerWeg
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Auch der diesjährige Christopher Street Day in Jena muss wegen der Corona-Pandemie verschoben werden.

Jena. Der dritte Christopher Street Day (CSD) Jena sollte dieses Jahr im Juli stattfinden. Nun wird der Termin verschoben, denn eine so große Parade ist angesichts der Pandemie derzeit nicht denkbar und auch nicht erlaubt.

Bisher geplant war eine Demonstration mit Straßenfest und Afterparty sowie begleitende Veranstaltungen wie Diskussionen, Lesungen und Filmvorführungen. Die Planung war bereits in vollem Gange – und wird weitergehen.

Denn das Bündnis, dass in Jena den CSD organisiert, hat sich entschieden, den Termin nicht ersatzlos zu streichen.

„Wir haben uns bewusst dazu entschieden, diesen Tag zwar zu verschieben, aber nicht gänzlich abzusagen. Er ist unglaublich wichtig, um für Sichtbarkeit zu sorgen und uns mit unseren Forderungen Gehör zu verschaffen“, so Theresa Ertel, eine der Sprecher*innen des Bündnisses.



„Wir arbeiten mit Hochdruck an einer Alternative.“ Interessierte sind herzlich eingeladen, an der Planung teilzunehmen. Das Bündnis trifft sich weiterhin regelmäßig per Videokonferenz.

Vergangenes Jahr hatte nach 20 Jahren Pause der zweite CSD Jenas stattgefunden. 700 Menschen hatten an der bunten Demo durch die Innenstadt teilgenommen, die unter dem Motto „Gemeinsam für ein queeres Thüringen“ für mehr Vielfalt und bessere Rechte der LGBTIQ-Community kämpft.

Darauf möchte das Bündnis nach wie vor gerne dieses Jahr aufbauen und plant deswegen nach wie vor einen Christopher Street Day 2020.

Informationen zum Bündnis, den Treffen oder dem Planungsstand finden Interessierte jederzeit auf der Website des Bündnisses (www.csd-jena.de) oder in den Sozialen Medien (Facebook: @csd.jena, Instagram: @csd_jena, Twitter: @csd_jena).



Der Christopher Street Day, kurz CSD, ist eine Parade, deren Ursprung in den USA liegt. An diesem Tag finden Feste zu Ehren der Schwulen, Lesben, Bisexuellen, Transgendern, Intersexuellen, Asexuellen und Queeren statt.

Der historische Ursprung liegt in der Bar Stonewall Inn in der Christopher Street (New York), wo am 28. Juni 1969 Homosexuelle und andere sexuelle Minderheiten begannen, sich gegen Polizeiwillkür zu wehren. Es war der Auftakt zu tagelangen Straßenschlachten, an deren Aufstände nun jährlich erinnert wird.

In Deutschland fand der erste CSD 1978 statt. Die Bezeichnung „Christopher Street Day“ wird allerdings nur im deutschsprachigen Raum verwendet, im Rest der Welt ist der Begriff „Gay Pride“ geläufig.

Quelle: CSD Jena