Uniklinikum Jena

Grundstein gelegt: Neubau für Spitzenforschung in Jena

So soll das neue Forschungszentrum am Uniklinikum Jena im Jahr 2022 aussehen.
So soll das neue Forschungszentrum am Uniklinikum Jena im Jahr 2022 aussehen.
Foto: Visualisierung/pbr
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Raum für Spitzenforschung: In Lobeda-Ost ist am Dienstag der Grundstein für das neue Forschungszentrum CeTraMed am Uniklinikum Jena gelegt worden. Über 28 Millionen Euro werden investiert.

Jena. Der Grundstein ist gelegt, die Zeitkapsel vergraben: Am heutigen Dienstag, 17. September, fiel unter Beteiligung von Thüringens Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee der Startschuss für den Bau des Zentrums für Translationale Medizin, kurz CeTraMed, am Universitätsklinikum Jena (UKJ) in Lobeda.

14 unterschiedliche Arbeitsgruppen werden dort interdisziplinär und mithilfe biophotonischer Methoden altersassoziierte Erkrankungen erforschen. Ziel ist es, neue Formen der Diagnostik und Therapie zu entwickeln.

Rund 28,3 Millionen Baukosten

Das neue Forschungsgebäude kostet rund 28,3 Millionen Euro. Die eine Hälfte fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Für die andere Hälfte kommen 9,5 Millionen Euro Förderung vom Thüringer Wissenschaftsministerium; zudem beteiligt sich das Universitätsklinikum Jena, das eine zusätzliche Laborebene finanziert.

„Das CeTraMed verbindet viele für den Bereich der Alternsforschung wichtige Bereiche – von der Erforschung typischer Alterserkrankungen über die Zellforschung bis hin zur medizinischen Optik und Photonik“, sagte Thüringens Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee anlässlich der Grundsteinlegung.

„Damit hat sich Jena in diesem Bereich ein starkes Alleinstellungsmerkmal erarbeitet, das wir mit dem Forschungsneubau weiter ausbauen wollen“, so der Minister weiter.

V.l.n.r.: Prof. Andreas Hochhaus, Prof. Ralf Mrowka (beide Sprecher CeTraMed), Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee, Dr. Brunhilde Seidel-Kwem (Kaufmännischer Vorstand UKJ), FSU-Präsident Prof. Walter Rosenthal, Prof. Jürgen Popp vom Leibniz-Institut für Photonische Technologien, Prof. Peter Scharff (Rektor der TU Ilmenau) und PD Dr. Jens Maschmann (Medizinischer Vorstand UKJ) bei der Grundsteinlegung. Foto: Szabó/UKJ

„Spitzenforschung braucht Raum“, brachte es Dr. Brunhilde Seidel-Kwem, Kaufmännischer Vorstand des UKJ, auf den Punkt. „Das ist keine Metapher, sondern wörtlich zu nehmen:

Mehr als 120 Mitarbeiter des Universitätsklinikums Jena und des Leibniz-Institutes für Photonische Technologien gemeinsam mit der Technischen Universität Ilmenau werden auf 3.800 Quadratmetern Forschungsfläche und 2210 Quadratmetern Laborfläche hervorragende Forschungsbedingungen haben.“

Die neuen Laborflächen in unmittelbarer Nähe zu den klinischen Einrichtungen in Lobeda ermöglichen die weitere Stärkung des wissenschaftlichen Profils des UKJ, insbesondere im Bereich der Alternsforschung sowie der Medizinischen Optik und Photonik.

„Gerade angesichts der demografischen Entwicklung – unsere Bevölkerung wird immer älter und lebt länger – werden altersassoziierte Erkrankungen weiter an Bedeutung zunehmen. Diese zu verstehen, zu erkennen und vor allem zu behandeln ist ein wichtiges Ziel des UKJ“, so PD Dr. Jens Maschmann, Medizinischer Vorstand des UKJ.



Zu den altersassoziierten Erkrankungen zählen unter anderem neurodegenerative Erkrankungen wie Parkinson und Alzheimer, aber auch Diabetes oder Krebs. So finden sich in den Arbeitsgruppen am „CeTraMed“ beispielsweise Wissenschaftler aus der Stammzellforschung, Neurologie und Onkologie.

Eine zentrale Rolle bei der Früherkennung, Diagnostik, Therapie und Rehabilitation solcher Erkrankungen spielen zudem biophotonische Verfahren. Auch Spezialisten der Mikroskopie und Biophotonik gehören daher zu den künftigen Arbeitsgruppen.

„Im Vordergrund steht der translationale Charakter unserer Forschungsthemen. Das bedeutet: Die Erkenntnisse und Antworten, die hier gewonnen werden, sollen neue Lösungen schaffen für die Diagnose und Behandlung vielfältiger Erkrankungen im Alter und schnell direkt beim Patienten ankommen“, so Prof. Dr. Andreas Hochhaus, Prodekan für Forschung am UKJ und Sprecher des CeTraMed.



Die größte Einrichtung im neuen Forschungsgebäude wird das Thüringer Innovationszentrum für Medizintechnik-Lösungen, kurz ThIMEDOP, sein. Darin arbeiten Wissenschaftler des UKJ, der Technischen Universität Ilmenau und des Leibniz-Instituts für Photonische Technologien gemeinsam an fachübergreifenden Fragestellungen.

„Die Partner bringen ihre jeweilige Expertise in der biomedizinischen und klinischen Forschung, der Medizingerätetechnik und den photonischen Anwendungen ein. Das Ziel ist die Entwicklung von Lösungen und Geräten bis zur Marktreife“, sagt Prof. Dr. Ralf Mrowka, Sprecher des CeTraMed und ThIMEDOP.

Die hochspezialisierte Geräteausstattung im neuen Forschungsbau, unter anderem Lichtblattmikroskopie, Laserscanning-Mikroskopie, eine Stammzell-Einheit, Einzel-Krebs-Zell-Selektor oder Massenspektrometer für Biomarker, wird über das ThIMEDOP realisiert.

Voraussichtlich im Jahr 2022 soll der Neubau in Betrieb genommen werden.

Text: Annett Lott/UKJ