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Studie vorgestellt

Jenaer City: „Seit 2008 geht es abwärts“

Die aktuelle Studie zur Qualität der Jenaer City ist vorgestellt worden. Gesamtfazit: „Seit 2008 geht es abwärts“.
Die aktuelle Studie zur Qualität der Jenaer City ist vorgestellt worden. Gesamtfazit: „Seit 2008 geht es abwärts“.
Foto: Michael Baumgarten/Archiv
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Ergebnis einer Langzeitstudie: Die Attraktivität der Jenaer Innenstadt nimmt seit Jahren deutlich ab. Stadtexperte Prof. Günter Meyer fordert einen „Ruck“ in Sachen City-Entwicklung.

Sind sich einig, dass in Sachen Innenstadt dringender Handlungsbedarf besteht: Stadtentwicklungsdezernent Denis Peisker (l.) und Prof. Dr. Günter Meyer (Uni Mainz) Foto: Andreas Wentzel Jena. „Seit 2008 geht es abwärts“. Prof. Dr. Günter Meyer hielt sich mit einer klaren Aussage zur Jenaer Innenstadtentwicklung nicht zurück. Gemeinsam mit Stadtentwicklungsdezernent Denis Peisker (Bündnis 90/Die Grünen) stellte der Wirtschaftsgeograph heute die aktuelle Studie zur Innenstadt vor.

Deutlicher Rückgang von Kaufkraft

„Alarmierend“ sei der seit 2009 ungebrochene Trend – nach einem Nachwende-Aufschwung bis 2008 - einer stetigen Qualitätsverschlechterung. Kaufkraftabfluss in andere Städte (Erfurt, Weimar, Gera, Leipzig) sowie an Internetanbieter und ein deutlicher Rückgang von Kaufkraftzufluss aus der Jenaer Region seien besorgniserregend. „Es besteht“, so Meyer eindringliche Botschaft an die Lokalpolitik, „dringender Handlungsbedarf.“

Bisher einmalige Langezeitstudie

Seit 1991 hat der mittlerweile emeritierte Hochschullehrer vom Geographischen Institut der Uni Mainz eine, wie er sagte, „in Deutschland einmalige Langezeitstudie zur Entwicklung einer Innenstadt“ betrieben. Stets in Kooperation mit der Stadt Jena.

Bei der letzten Befragung von 2.800 Passanten 2016 hätte sich bei der Frage, wie es mit Jenas City weitergehen soll, ein gutes Fünftel für eine deutliche bauliche Aufwertung der City ausgesprochen. Davon wiederum ein signifikanter Teil für eine Bebauung des Eichplatzes.

Wunsch nach mehr Einzelhandel

Auf Platz 2 der von den Interviewern zusammengefassten Passanten-Antworten kommt der Wunsch nach einer Verbesserung des Einzelhandelsangebotes (22,4 Prozent). Auf den weiteren Plätzen stehen Grünanlagen, Freizeit- und Kulturangebote, Verkehr, Parkplätze, Gastronomie, Reduzierung der Baustellen, Struktur und mehr Sitzgelegenheiten.

Stimmiger Eichplatz-Entwurf

Den neuen Entwurf zum Eichplatz bewertete Prof. Meyer mit „sehr gut gedacht und stimmig“. Dezernent Peisker teilte mit, in der kommenden Woche soll im Stadtrat der städtebauliche Rahmenplan beschlossen werden. Die Wettbewerbsjury zum Inselplatz (Uni-Campus) werde sich in der kommenden Woche erstmals treffen. Beim gemeinsamen Projekt von Stadt und Land hält Peisker einen Baubeginn 2019 für realistisch.

Die Studie zur Innenstadt kann hier eingesehen werden.

Text: Andreas Wentzel