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Kripo und Staatsschutz ermitteln

Brutale Angriffe gegen Burschenschaftler in Jena

Die Straftaten im Umfeld der Gründung der Allgemeinen Deutschen Burschenschaft (ADB) in Jena bleiben in der Diskussion.
Die Straftaten im Umfeld der Gründung der Allgemeinen Deutschen Burschenschaft (ADB) in Jena bleiben in der Diskussion.
Foto: Facebook/ADB
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Es bleibt ein sehr unangenehmer Nachgeschmack. Erst Tage später und dann auch erst auf Nachfrage der OTZ veröffentlichte die Jenaer Polizei Einzelheiten zu Straftaten im Umfeld des Jenaer Burschenschaftstreffens am 2. und 3. Oktober.

Jena. Die Straftaten im Umfeld der Gründung des Verbandes „Allgemeine Deutsche Burschenschaft (ADB) in Jena bleiben in der Diskussion. Sechs Straftaten wurden von der Polizei registriert. Erst auf Nachfrage der OTZ wurden am 5. Oktober Aussagen zu den Angriffen gegen Personen und Fahrzeugen im Zusammenhang mit dem Burschenschaftstreffen bekannt gegeben. Bei den Attacken wurde ein 28-jähriger schwerbehinderter Burschenschaftler aus Saarbrücken so brutal mit Faustschlägen traktiert, dass der Mann ins Krankenhaus gebracht werden musste.

Fassungslosigkeit über menschenverachtende Brutalität

Von ADB-Pressesprecher Michael Schmidt hieß es dazu in einer Erklärung: „Die Gründung des Verbandes ‚Allgemeine Deutsche Burschenschaft‘ am vergangenen Wochenende in Jena wurde von mehreren, mutmaßlich linksextremistisch motivierten, gewalttätigen Übergriffen auf Mitglieder des Verbandes überschattet.“

Bereits zum Verbandstreffen hatte dessen Sprecher Matthias Sambale auf dem abschließenden Festakt am 3. Oktober im Volkshaus erklärt: „Es ist unfassbar, mit welcher menschenverachtenden Brutalität gegen Andersdenkende vorgegangen wird und mit welcher Gleichgültigkeit hierzulande linke Gewalt hingenommen, geduldet und teilweise gefördert wird“. Man hoffe auf eine gerechte Bestrafung, befürchte jedoch Deckung aus polizeibekannten Kreisen für die Täter, so Sambale.

Laut Jenas Polizeipressesprecherin Steffi Kopp würden die Straftaten von der Jenaer Polizei und dem Thüringer Staatsschutz verfolgt werden. Neben dem oben geschilderten Angriff wurden ein zweiter Burschenschaftler körperlich misshandelt und als „Nazi“ beschimpft, zwei Kleintransporter beschädigt und mehrere Burschenschaftsmützen geraubt.

Bisher keine Reaktion der Stadtoberen

Von Oberbürgermeister Albrecht Schröter (SPD) oder Stadtratsmitgliedern waren bislang keine Reaktionen auf die brutalen Angriffe gegen auswärtige Gäste der Stadt Jena zu vernehmen. Wen wundert’s, wenn auch die AfD sich zu Wort meldete.

„Es ist nicht das erste Mal, dass Menschen von Linksextremisten wie Freiwild durch Jena gejagt werden“, heißt es in einer am 7. Oktober verbreiteten Mitteilung der AfD-Landtagsabgeordneten und Kreisvorsitzenden Wibke Muhsal.

Sie erwarte, „dass sich die im Stadtrat vertretenen Parteien und der Oberbürgermeister endlich klar gegenüber linksextremen Umtrieben positionieren, ihre Akteure benennen, jegliche Kooperationen mit mutmaßlichen Linksradikalen einstellen und darlegen, wie sie gegen politische Gewalt jedweder Couleur effektiv vorgehen wollen“. Frau Muhsal kündigte an, zu den Vorfällen eine Kleine Anfrage an die Thüringer Landesregierung stellen zu wollen.

Text: Andreas Wentzel