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Zukunft Ernst-Abbe-Sportfeld

Stadionumbau in Jena: Keine „Südkurve“ und drastisch teurer

Die Baukosten für das Ernst-Abbe-Sportfeld werden drastisch steigen. Den Hauptanteil soll ein privater Betreiber tragen.
Die Baukosten für das Ernst-Abbe-Sportfeld werden drastisch steigen. Den Hauptanteil soll ein privater Betreiber tragen.
Foto: Michael Baumgarten/Archiv
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Stadionumbau: Drastisch steigende Baukosten und keine „Südkurve“ für die Zeiss-Fans sieht die OB-Vorlage an den Stadtrat vor.

Jena. Laut Berichtsvorlage Nr. 16/0981-BE des Oberbürgermeisters für die Stadtratssitzung am 24. August sollen die Gesamtkosten für den Stadionumbau auf über 50 Millionen Euro steigen. Bislang war die Stadt von 22 Millionen Euro ausgegangen.

Der Stadionhauptkörper würde 38 Millionen Euro kosten, der Eigenanteil des Investors bei 26,3 Millionen Euro liegen. Für die Minimalvariante lauten die aktuellen Zahlen 31,3 und 19,6 Millionen Euro. Alle weiteren Investitionen für Infrastruktur, Nebenanlagen, Leichtathletikstadion (bevorzugt die Anlage an der Wöllnitzer Straße) blieben unverändert. In beiden Varianten wird auf ein Parkhaus verzichtet.

Mehr Flächen für die Osttribüne und ein deutlicher größerer VIP-Bereich würden die Kostenerhöhung verursachen, heißt es in der Vorlage. Die Stadt hat bekanntlich den Investitionszuschuss auf zehn Millionen Euro begrenzt. So steht es auch im Koalitionsvertrag von CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen. In der BE wird nun argumentiert, dass dieser einmalige Zuschuss nur um drei Millionen Euro wachse, im Falle, der Betreiber nutzt auch die Nebenanlagen, könnten knapp drei Millionen Euro weniger anfallen.

Neue Arena nur bei Aufstieg

Der Haken: Die Stadt erklärt, dass nur die Perspektive 3. Liga sinnvoll sei. Selbst in diesem Fall könnte der jährlich eingeplante Betreiberzuschuss von 1,5 Millionen Euro die für die Stadt anfallenden Kosten von über 2 Millionen Euro nicht decken. Erst ab 2. Liga würde die Stadt eine halbe Million Euro Überschuss verbuchen.

Wörtlich heißt es in der BE: “Die Ligazugehörigkeit des FC Carl Zeiss entscheidet über das wirtschaftliche Wohl oder Wehe der Arena!“

Ende der Südkurve

Zum Thema „Südkurve“ stellt die Stadtführung klar: „Ohne eine für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste verantwortbare Realisierung dieser Anforderungen ist kein lizensierungsfähiger Profifußballbetrieb möglich.“

Und abschließend wird ausgeführt: „Als Vorzugsvariante wird mit großem Nachdruck die konsequente Umsetzung des Prinzips der ‚geteilten Stadt‘ mit einer Platzierung der Gästefans auf der Südtribüne und der organisierten Heimfans auf der Nordtribüne empfohlen.“

Gegenüber der OTZ erklärte am 16. August OB Albrecht Schröter (SPD): „Die ‚Südkurve‘ ist nicht zu halten.“

Der B-Plan soll im Oktober dem Stadtrat vorgelegt werden.

Text: Andreas Wentzel